Es ist Abend. Ohrenbetäubender Lärm. Nur wenige Worte auszutauschen, ist unmöglich. Ein Wettbewerb zwischen zwei Perkussionsgruppen (Schlagzeuger und solche, die es anscheinend noch werden wollen) ist im Gange. Eine Gruppe bearbeitet intensiv ein Cajon von allen nur erdenklichen Seiten, die andere in Ermangelung der Ausrüstung einen Tisch. Diesem Duell liegt eine Tanzeinlage zugrunde, die von unseren drei “Sexy Ladies” zum Titel “gangnam style” performt wurde.
Morgenstund hat Gold im Mund, doch aller Anfang ist schwer! – denken wir uns heute beim Aufstehen. Vor allem dann, wenn man weiss, dass einem sechs Stunden Gesamtprobe bevor stehen. Doch diese Probe ist sehr wichtig. Das in den Registern Erarbeitete wird jetzt zum grossen Ganzen zusammengefügt. An dieser Stelle möchte ich den Schweizer Komponisten und Dirigenten Oliver Wäspi zitieren: “Ein Dirigent spielt Orchester.” Jeder Dirigent hat seine eigene Handschrift. Zu Rolands Handschrift dürfen wir zwei weitere Handschriften kennen lernen. Immer wieder spannend.
Der Tag vergeht mit proben und schon steht das Nachtessen auf dem Tisch. Die teilweise umgestellte Küchenfrauschaft hat die Prüfung ein zweitesmal mit Bravur bestanden. An der Geschmacksqualität des tollen Essens gibt es keine Veränderung. Die Freizeit zwischen zwei Terminpunkten wird sinnvoll genutzt. Zum Beispiel mit einem Abstecher in Fabians improvisiertem Frisiersalon – und schon gibt es einen neuen Buddha (die Haarlänge ist leider nicht bekannt, es ist Standard der Viehschere…).
Der letzte offizielle Programmpunkt unterstreicht das Zusammenfügen der verschiedenen Registern unter dem Motto “one band, one sound”. Gemeinsam sehen wir uns den Film “Drumline” an. Dieser ist für den Verlauf des Abends verantwortlich.
Langsam aber sicher wird uns bewusst, dass das Lager sich rasant dem Ende zu bewegt. Das Wort zum Donnerstag: Das Aufstehen hat sich allemal gelohnt!